Dienstag, 22. April 2014


Oh la la ...


Schon viel zu lange ist es her, seit wir das letzte Mal in Paris waren und trotz einigem Zögern wegen der immer dicker werdenden Babykugel haben wir uns entschieden, dass Paris im Frühling gerade ein Muss ist. Montmatre und die Eiffelturmbesteigung zu Fuß mussten dann halt ausfallen... waren aber eh nicht geplant. Dieses Mal verschlug es uns in eine noch unbekannte Ecke der Stadt: das Viertel rund um den Canal Saint Martin. Nicht nur ein nettes kleines Hotel (gibt es in Paris auch Hotels mit großen Zimmern???) fanden wir dort, sondern auch jede Menge netter Läden, Restaurants und eine wirklich entspannte Atmosphäre rund um den Kanal - so gar nicht, das hektisch-großstädtische Paris im Zentrum.


Interessant fanden wir auch unseren Besuch im Naturkundemuseum, speziell die Galerie de la Evolution und die wirklich gut gemachte Sonderausstellung zum nächtlichen Leben (oder Schlafen) der Tiere. Untergebracht ist diese Arche Noah der ausgestopften Tiere in einem riesigen Saal in Eisen-Glas-Konstruktion und umlaufenden Galerien. Leider sind hier die Fotos nichts geworden, weil es eher duster war.



Der komplette Kontrast bildete unser Ausflug nach Versailles am nächsten Tag. Ich glaube, Ludwig XIV hat extra einen so großen Vorplatz vor seinem Schloss angelegt, um dort die riesige Schlange der anstehenden Besucher unterbringen zu können. Wäre er auf die Idee gekommen Eintritt zu erheben (und hätte er kulturelle Kontakte mit dem asiatischen Raum gepflegt), hätte er die Unkosten rund um Bau und Unterhaltung des Schlosses locker reinholen können. Dann noch ein bisschen Marketing und Catering (im Schlosscafé ne einfache Cola 7 €) und Frankreich wäre heut noch absolutistisch. Insgesamt ist Versailles eine riesige, beeindruckende Anlage, aber für meinen Geschmack zu viel Gold und Schnickschnack. Schloss und Gärten gibt's bei den diversen europäischen Nachahmern zwar in kleiner, dafür oft aber auch in charmanter und individueller.

Nach einem weiteren Streifzug durch unser Nachbarviertel und den Parc Buttes Chaumont wurde dann im Marais noch ein wenig gebummelt und geshoppt, bis es leider schon wieder Zeit war, den Zug nach Hause zu nehmen. Also, 1. Klasse TGV ist echt zu empfehlen (v.a. wenn man günstig an Tickets kommt).  Neben einem komfortablen Sitzabstand wurden wir mit einer kleinen Mahlzeit und Freigetränken verwöhnt.
Also eins steht schon fest: Paris, on révient!